Einfach gut leben
Allgemein
Weniger ist mehr und die einfachen Dinge sind die besten – ja klar! Tausendmal gehört. Schon früher von den Großeltern und momentan auch wieder immer öfter. Ein Comeback der Einfachheit, schließlich ist Minimalismus gerade hip.
Die meisten hippen Dinge sind dann nach einer Weile aber fix gar nicht mehr so hip, schon wieder überholt vom nächsten hippen Ding. Ist ja immer so.
Irgendwie habe ich aber den Verdacht, dass das mit Minimalismus nicht so ist. Auch das ist natürlich alles wieder eine Frage der Definition, eine Frage danach, was Minimalismus eigentlich ist. Für mich ist Minimalismus die erstaunlich angenehme Art, mit weniger zu leben und sich von belastendem Überfluss zu befreien. Und Hand auf‘s Herz: Sich darüber Gedanken zu machen, was man alles nicht braucht und ob man mit weniger glücklicher wäre, ist ein absolutes Luxusproblem. Ein Luxusproblem, das allerdings erstaunlich viele Menschen haben. Und genau dieses Luxusproblem des materiellen Überflusses und der trotzdem damit einhergehenden Unsicherheit kann einen regelrecht lähmen. Nicht umsonst empfinden die meisten Menschen Entrümpeln und Loslassen als befreiend im wahrsten Sinne des Wortes.
Aber wo anfangen? Was, wenn ich etwas weggebe, das ich später wieder brauche? Meine geliebten Bücher, die kann ich nicht weggeben. Erst recht meine Tassensammlung nicht, warum auch? Und das Kleid, an dem noch das Etikett hängt, noch nie getragen …
Tja, ziemlich schwierig, die Entscheidung, wann und wo ich mich von Dingen trennen kann. Es sei denn …
… ich fange einfach an! Es gibt nichts Gutes außer man tut es! Auch das ein altes Sprichwort, auch das eine schlichte Wahrheit. Und das Tolle: mit jedem Tun wird es einfacher, mit jedem Gegenstand wird das Entrümpeln leichter. Denn Loslassen kann man lernen. Und dann mit mehr Platz in der Wohnung, mit mehr Platz im Keller und mit mehr Platz in Hirn und Herz lugt es so langsam aber unaufhaltsam lächelnd um die Ecke, das gute Leben. Einfach so!